Bei jedem Club-Meeting hören wir verschienden und interessanten Vortägen zu. Im Juni-Meeting führte uns Frau Khojasteh Farzanegan mit ihrem Vortrag "Integration ist ein Prozess, der in jeder Lebensphase neu betrachtet werden sollte", durch ihr Leben als Iranerin in Deutschland. 1984 ist sie als junge Frau vor dem Regime zu ihrem Bruder nach Hannover geflüchtet, der zu diesem Zeitpunkt bereits ein etabliertes Leben führte. Nach fünf Tagen des Ankommens fragte er seine Schwester "Was willst du eigentlich machen? Wie stellst du dir dein Leben vor?" Diese Frage stellte sich im Iran nie, denn dort gab es keine Zukunft.
Frau Farzanegan machte zunächst eine Ausbildung zur Erzieherin, studierte in ihren 40ern Soziale Arbeit/Sozialpädagogik und erwarb eine therapeutische Zuatzqualifikation. "Integration hat viel mit Ankommen zu tun. Wie wirst du aufgenommen? Wie wird dir begegnet? In meinem Beruf als Erzieherin lernte ich Kinder mit Migrationshintergrund kennen, deren Eltern nicht das Glück und die Unterstützung hatten wie ich, deren Ankommen nicht leicht war." Erst nach 20 Jahren stellte sich für Frau Farzanegan das Gefühl ein, endlich Angekommen zu sein und sie beantragte den Deutschen Pass.